Azubi-Blog
03.02.2020, Lengerich

Konstruieren eines Kreisschneiders

Diesen Winter habe ich nach zweieinhalb Jahren Berufsausbildung meine Abschlussprüfung als technischer Produktdesigner im Rahmen meines dualen Studiums Maschinenbau absolviert. Ein wesentlicher Teil war neben der Theorie natürlich auch die Praxis. Hierfür habe ich ein Projekt als „betrieblichen Auftrag“ bearbeitet. Die Aufgabenstellung war es, einen Kreisschneider zu entwickeln, mit dem man kreisförmige Schilder aus Folie ausschneiden kann.

In einem Zeitrahmen von 70 Stunden galt es, alle wesentlichen Projektstadien zu durchlaufen, um eine möglichst gute Lösung zu entwickeln. Zunächst wurde ein Zeitplan festgelegt, mit dessen Hilfe während des Projektes der eigene Fortschritt bewertet werden konnte. Dann ging es darum, die Anforderungen an den neuen Kreisschneider zu ermitteln, indem die Nutzer des jetzigen Kreisschneiders befragt wurden. Schwerpunkt waren sowohl die größten Probleme, aber auch kleinere, mögliche Verbesserungen. Hierbei stellte sich heraus, dass die Bedienbarkeit für Linkshänder, die Durchmesserverstellung, aber auch die Blattbefestigung die größten Probleme verursachten.

Auf Basis dieser Erkenntnisse galt es nun, Ideen zu entwickeln, die diese Probleme lösen. So entstanden mehrere Konzepte, die zunächst grob skizziert und beschrieben wurden. Es galt zudem, das beste Konzept auszuwählen, indem grundsätzlich methodenorientiert vorgegangen wurde. Anfangs wurden möglichst vielfältige Möglichkeiten aufgezeigt und am Ende das objektiv beste Konzept ausgewählt.

Sobald das finale Konzept gefunden war, fing die eigentliche Arbeit erst richtig an: die konstruktive Ausarbeitung des Konzepts. Zum großen Teil fand das Modellieren der Baugruppe und der darin enthaltenen Komponenten mit Hilfe von CAD statt. Dabei war es bedeutsam zu beachten, dass die Funktion gegeben sein musste, aber auch die Fertigungsmöglichkeiten durften nicht vernachlässigt werden. Zudem mussten noch kleinere Berechnungen, zum Beispiel für die notwendige Federkraft, angestellt werden. Ich hatte mich dazu entschieden, einige Komponenten mit Hilfe des 3D-Druckers herzustellen. Dies ermöglichte es mir, mit recht wenig Aufwand zunächst kleinere Funktionsprototypen herzustellen. Frästeile waren ebenfalls Bestandteil der Konstruktion. Hierfür galt es fertigungsgerechte Zeichnungen zu erstellen, da die Teile später in der Ausbildungswerkstatt hergestellt werden sollten.

Schließlich wurde das ganze Projekt noch dokumentiert und vor dem Prüfungsausschuss vorgestellt. Nach erfolgreich bestandener Prüfung konnte der Kreisschneider an seine zukünftigen Nutzer in den Zentralen Diensten übergeben werden, die nun mit einem Schneider arbeiten können, der speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten wurde. Insgesamt war es ein sehr spannendes Projekt, das insbesondere während der Umsetzung viel Spaß gemacht hat.

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