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10.02.2021, Spain

Plastigaur rüstet Inline-MDO nach, um PET-Ersatzfolien aus gerecktem PE zu produzieren

Der Slogan von PLASTIGAUR, Hersteller von flexiblen Verpackungen mit Sitz im Norden Spaniens in der Nähe von San Sebastian, lautet "Innovation ist flexibel". Kein Wunder also, dass sich PLASTIGAUR hohe Ziele in Sachen Nachhaltigkeit gesetzt hat: Bis 2022 sollen 100 % der Verpackungen zu 100 % recycelbar sein. Heutige PET/PE-Laminate (z.B. für Standbodenbeutel, Flow-Pack) erfüllen diese Ziele nicht. Dies veranlasste PLASTIGAUR, neue Wege in der Herstellung zu gehen. Das Inline-MDO-Verfahren wurde als Lösung identifiziert, um PET durch gerecktes PE zu ersetzen und ein recycelbares Laminat zu erzeugen. Zusammen mit W&H als Lieferant für die letzten beiden Blasfolienanlagen wurde ein neues Projekt für ein Inline-MDO gestartet.

Aufbau vor dem Projekt

Festlegung des Projekts: Neue Maschine oder Nachrüstung?

Die erste Entscheidung, die getroffen werden musste, war entweder eine völlig neue Linie zu installieren ODER die MDO-Technologie an einer der bestehenden Linien nachzurüsten. Die Modularität der W&H-Ausrüstung erlaubt es, alle notwendigen Komponenten nachzurüsten, ohne die Leistung im Vergleich zu einer komplett neuen Installation zu beeinträchtigen. Nach Abwägung aller Optionen zusammen mit den vertrauten technischen Beratern von W&H entschied man sich für die Nachrüstung einer bestehenden 5-Schicht-VAREX II-Maschine, die PLASTIGAUR bereits in den letzten 5 Jahren bei der Herstellung konventioneller PE-Folien gute Dienste geleistet hat.

Das TCU ist bereits installiert, das MDO hänkt am Haken

Der Anfang: Die neuen Anlagenteile in der bestehenden Struktur platzieren

Das Extrusionsgebäude bot genug Platz, um die bestehende Turmstruktur zu erweitern, und so die zusätzliche Ausrüstung wie die TCUs, die Dickenmessung und das MDO selbst im Bereich über der Wicklerplattform der zweiten Maschine aufzunehmen. Diese Art von Nachrüstung ist jedoch eine große Aufgabe, die eine professionelle Planung und Kontrolle des gesamten Prozesses erfordert.Zunächst wurden die Stahlkonstruktionen für zusätzliche Plattformen oberhalb des Rollenschneiders installiert, bevor die neuen Komponenten in die Maschine eingebaut wurden. Alles war eng, aber mit geeignetem Rigging-Equipment und Facharbeitern vor Ort, die die Montagereihenfolge clever vorgeplant hatten, klappte alles. Die Pandemie im Jahr 2020 war eine zusätzliche Herausforderung, aber die Verfügbarkeit und professionelle Unterstützung der in Spanien ansässigen W&H-Servicetechniker, gepaart mit der perfekten Unterstützung des Teams von PLASTIGAUR, sorgte dafür, dass trotz der COVID-19-Situation eine pünktliche Lieferung und Installation erreicht wurde.

Erstellung von Pre-Marketing Produkten und Training via Video

Parallel zur Installation der Maschinenkomponenten arbeiteten PLASTIGAUR und W&H an der Produktion erster Musterrollen für Pre-Marketing-Aktivitäten sowie an einem Trainingsprogramm. Doch Reisebeschränkungen machten den ursprünglichen Plan unmöglich und eine neue Strategie musste her. Am Ende stellte PLASTIGAUR die Rohstoffe zur Verfügung, das W&H-Team im Technologiezentrum führte die Versuche durch und PLASTIGAURS Experten schalteten sich aus der Ferne hinzu. Und wie funktioniert das?Mit Hilfe eines Videokonferenz-Tools in Kombination mit mobilen Kameras, die sich durch die Maschine bewegten sowie Zugriff auf das Bedienfeld der Maschine lieferte W&H eine nützliche Dokumentation der Versuche und der Musterrollenproduktion. Aus der Ferne konnte PLASTIGAUR im W&H-Technikum in alle Bedien- und Datenseiten der laufenden Maschine eintauchen, als würden sie die Maschine selbst bedienen!

Start der Fertigung: Erwartungen 100% erfüllt

Nachdem alle Systeme installiert und überprüft wurden, wurden das erste Material verstreckte PE-Folien produziert. Dieses neue Produkt erfordert eine ausgeklügelte Rezeptur sowie eine passende Parametrierung der Anlagen. Das Ergebnis der ersten Produktion: Rollen hochleistungsfähiger Folie, die den Druck- und Laminierprozess mit hoher Geschwindigkeit und geringer Makulaturrate durchliefen.
Dieses Projekt zeigt, dass die Partnerschaft zwischen einem vertrauenswürdigen und fähigen Maschinenlieferanten und einem innovativ denkenden Hersteller flexibler Verpackungen mit engagierten Mitarbeitern zu einer erfolgreichen Startphase führt selbst für ein anspruchsvolles neues Produkt wie die PET-Ersatzfolie aus verstrecktem PE. Mit der Erweiterung der Produktionskapazitäten für OPE-Folien unterstreicht PLASTIGAUR sein Engagement für Nachhaltigkeit bei flexiblen Verpackungen. W&H als deren vertrauter Maschinenlieferant hatte die Chance zu zeigen, was trotz der COVID-19 Restriktionen erreicht werden kann und lieferte zu 100% wie erwartet.

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Gerd Kasselmann

Technischer Kundenberater Geschäftsbereich Extrusion

Mehr über PLASTIGAUR

PLASTIGAUR wurde 1989 gegründet, begann mit Extrusion und hat im Laufe der Jahre Flexodruck und Laminierung hinzugefügt. Im Jahr 2017 hat das Unternehmen einen strategischen Plan zur Nachhaltigkeit ins Leben gerufen und folgt diesem Gedanken, indem es die Produktionsprozesse Schritt für Schritt anpasst. Eine der großen Aktionen, die aus diesem strategischen Plan hervorgegangen sind, ist die Entwicklung des nachhaltigen Sortiments EKOGAUR. An der Spitze der Innovationen im Bereich der Nachhaltigkeit bietet das EKOGAUR Sortiment die umweltfreundlichste Lösung für Folien und flexible Verpackungen. PLASTIGAUR garantiert die maximalen mechanischen und optischen Eigenschaften, die durch die strengsten Qualitäts- und Umweltzertifizierungen bestätigt werden.

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