Vom Schaltplan zur Maschinenmontage
Dobrý den („Guten Tag“ auf Tschechisch), ich bin Laura, duale Studentin im 4. Semester Elektrotechnik. Seit sechs Monaten bin ich in der Hardware-Konstruktion in der Wickler-Produktentwicklung im Extrusionsbereich tätig. Im November hatte ich die Gelegenheit, gemeinsam mit sechs Kollegen unsere Produktionsstätte in Prostějov, Tschechien, zu besuchen.
Anlass der Reise war die Inbetriebnahme eines neuen Wicklermodells, an deren Hardware-Konstruktion ich beteiligt war. Bei einem „Wickler“ handelt es sich um einen Teil einer W&H-Maschine, der meist hinter einer Extrusionsmaschine steht, um die produzierte Folie aufzuwickeln. Die Wickler werden bei uns in Lengerich konstruiert und in Prostějov, Tschechien, gebaut.
Unsere Reise startete in Dortmund, von wo aus wir nach Kattowitz flogen und anschließend mit dem Auto weiter nach Prostějov fuhren. Untergebracht waren wir in einer kleinen Pension.
Die Tage begannen mit einem kurzen Abstecher zum Supermarkt, um uns mit Frühstück und Snacks zu versorgen, bevor es in das Werk ging. Dort standen Tests an der Maschine und die Inbetriebnahme im Fokus. Gemeinsam mit der Montageleitung vor Ort arbeiteten wir daran, verschiedene Abläufe zu prüfen und auftretende Hardware- und Softwareprobleme zu lösen. Besonders spannend war es, direkt vor Ort Lösungen zu entwickeln und diese sofort zu testen – mit Erfolg!
Ein weiteres Highlight war die enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Fachrichtungen. Als Team aus Hardware-, Software- und Mechanik-Ingenieuren konnte ich live erleben, wie wichtig die Verzahnung dieser Bereiche für eine erfolgreiche Maschinenentwicklung ist. Dabei habe ich nicht nur wertvolle Einblicke in die Mechanik, Pneumatik und Hydraulik gewonnen, sondern auch viele neue Erkenntnisse für meine zukünftige Arbeit gesammelt.Nach den langen Arbeitstagen ließen wir den Abend in traditionellen tschechischen Gasthäusern ausklingen, was uns neben der Arbeit auch einen kleinen Einblick in die lokale Kultur ermöglichte.
Am Donnerstagabend ging es zurück nach Deutschland – im Gepäck nicht nur viele neue Erfahrungen, sondern auch wertvolle Inspirationen für meinen weiteren Berufsweg. Diese Dienstreise war eine einmalige Gelegenheit, mein Wissen zu vertiefen und die Praxis hinter der Theorie hautnah zu erleben.

Laura Röhl
Duale Studentin Elektrotechnik