Maschinenvorführungen werden digital - Erfolgreicher Pilot im Bereich Druck
Die Corona-Krise verhindert derzeit Live-Maschinenvorführungen am Standort in Lengerich. Damit W&H Kunden dennoch einen Eindruck von einer Maschine bekommen, wurde jetzt erstmals eine Maschinenvorführung live via Internet übertragen. Über eine interaktive Plattform konnte das Technikumsteam Kundenfragen direkt beantworten und mit Hilfe eines internen Kamerateams gewünschte Maschinenfeatures und -handlings live demonstrieren.
W&H verfügt über das weltweit größte Technikum für Anlagen zur Herstellung flexibler Verpackungen. Normalerweise finden hier regelmäßig Maschinenvorführungen statt, bei denen sich W&H Kunden von der Leistung und Qualität einer Anlage unter realen Produktionsbedingungen überzeugen können. Technikumstermine sind sehr begehrt und bereits Monate im Voraus ausgebucht. Doch die Corona-Epidemie verhindert Kundenbesuche vor Ort in Lengerich. „Wir wollen es unseren Kunden trotzdem ermöglichen, unsere Maschinen kennenzulernen und auf ihre individuellen Druckanforderungen hin zu testen“, so Wolfgang Sprehe, Leiter des Drucktechnikums. "Deshalb bieten wir Vorführungen nun digital an."
GRUNDSTEIN FÜR DIGITALE ECHTZEIT-PRÄSENTATIONEN GELEGT
Der Pilotversuch zur Echtzeit-Übertragung von Maschinenvorführungen für einen Kunden aus den USA fand am vergangenen Freitag statt. Vor der Präsentation hatte der Verpackungsdrucker dem Technikumsteam wie üblich eines seiner herausfordernsten Druckdesigns für die Versuche zur Verfügung gestellt. Getestet wurde der Druck auf den Flexodruckmaschinen MIRAFLEX II und NOVOFLEX II. Anders als sonst wurde die Maschinenpräsentation von einem kleinen Kamerateam begleitet: Eine Stativkamera lieferte eine hochauflösende Vollansicht der Flexodruckanlagen, während der Moderator und bestimmte Maschinen-Features sowie das Maschinenhandling mit mehreren Tabletkameras aufgenommen wurden. Hinzu kam die Livebildübertragung aus dem W&H Interface PROCONTROL, welches unter anderem die Druckbahnbeobachtung zeigte. Über eine Kollaborationsplattform konnte das Technikumsteam in Echtzeit auf Kundenwünsche reagieren und genau wie bei Vor-Ort-Versuchen Sleeve- und Rollenwechsel sowie Druckgeschwindigkeiten live an der Maschine vorführen. „Wenn die Kunden nicht zu uns kommen können um ihre Versuche zu fahren, dann müssen wir unsere Maschinen eben zu unseren Kunden bringen. Und das ist uns gelungen - live und in Farbe, aber eben digital“, so Sprehe. „Die Basis für eine vernetzte Echtzeit-Kommunikation haben wir mit unserer Maschinentechnologie bereits gelegt: Über unsere vollintegrierten Systeme wie zum Beispiel das Bahnbeobachtungssystem VISION und das Bedieninterface PROCONTROL sammeln und visualisieren wir wichtige Maschinenparameter. Mit dem IoT-System Ruby digitaliseren wir die die Daten aus der Verpackungsproduktion.“
Künftig sollen weitere kundenindividuelle Maschinenvorführungen, auch für die Bereiche Extrusion und Verarbeitung, auf digitalem Weg folgen.